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Radiobeiträge mit Beate Rohlfs

Anläßlich von Donald Ducks 81. Geburtstag
wurde ich von 1Live zu einem Interview gebeten, es ging um eine mögliche logopädische Therapie für ihn, um die Verständlichkeit zu erhöhen und seine stimmlichen Qualitäten zu verbessern.

 

Zum Nachhören:
Auch für Jugendliche kann eine logopädische Therapie aus verschiedenen Gründen notwendig werden.
Hierzu berichten eine junge Patientin und Beate Rohlfs in einem kurzen Interview für das Morgenecho.

 

Anläßlich von Donald Ducks 81. Geburtstag

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Interview für das Morgenecho

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Über den Umgang mit Stottern: Hinweise für Eltern
Stottern ist keine schlechte Angewohnheit. Kinder können ihr Stottern nicht willentlich beeinflussen. Wenn sie sich anstrengen, um besser zu sprechen, verstärkt sich in der Regel das Symptom. Deshalb sind gut gemeinte Hinweise ("mach mal langsam", "atme tief durch"...) meist sinnlos.

Stottern unterliegt Schwankungen. Es kann Tage und Situationen geben, in denen das Kind flüssig spricht und dann wieder Phasen starker Unflüssigkeit. Dies ist also kein „Rückschritt“, sondern ein normaler Verlauf auch während einer Therapie.

Verlangsamung der Kommunikation ist in der Sprachförderung und in der Stottertherapie das wichtigste Vorgehen, denn es vermittelt dem Kind, dass es ausreichend Zeit hat, seine Gedanken zu formulieren und dass seine Äußerungen wichtig sind und Raum haben. Damit beugt es Unflüssigkeiten vor!

Versuchen Sie, gelassen mit den Sprechunflüssigkeiten umzugehen und Ruhe auszustrahlen, die sich auf die Sprechsituation übertragen kann. Kritisiern oder korrigieren Sie nicht die Art des Sprechens des Kindes. Auch vermeintliche Hilfe wie „sprich doch langsam“, "atme erstmal tief durch“ oder gar den Satz für das Kind zu Ende sprechen, legt unnötigen Fokus auf das Sprechen.

Stattdessen gilt Inhalt vor Form: Hören Sie dem Kind aufmerksam zu, was es erzählen möchte! Sie fördern die Sprechfreude durch Interesse und Zuwendung.

Sie können flüssige Sprache beim Kind restimulieren, d.h. wenn Ihr Kind Ihnen stotternd etwas berichtet, können Sie den gleichen Satz benutzen und mit diesen Worten ruhig und flüssig antworten (z.B. "I-i-ich be-be-be-bin ins WWWWasser gesprungen." Mutter: "Ja, du bist uns Wasser gesprungen“.) Das Kind scheint dann seinen durch Sie flüssig beantworteten Satz als Eigenwerk zu speichern und ist zufrieden. Dieses Vorgehen nennt man korrectives Feedback.

Texten Sie das Kind nicht zu, weniger ist oft mehr. Stellen Sie entspannte und stotterfreie Situationen her. Wenn Sie bemerken, daß das Kind einen „flüssigen Tagen“ erlebt, lassen Sie es etwas mehr erzählen und ermutigen es zum Sprechen. Dies sollte dann jedoch kein Frageverhör sein, denn viele Fragen erzeugen wiederum Stress.

Sprechen Sie mit ihrem Kind über das Stottern. Es kann für das Kind sehr entlastend sein zu hören: "Das kann jedem mal passieren. Jeder bleibt mal hängen, wenn er ganz schnell etwas sagen will, oder wenn er müde ist." – oder „das war aber ganz schön schwer das zu sagen, das habe ich gemerkt!“.

Wenn Sie sich große Sorgen machen oder merken, daß ihr Kind gestresst ist in Sprechsituationen, zögern Sie nicht, sich Hilfe und Unterstützung zu holen. Wenden Sie sich an Ihren Kinderarzt und bitten um einen Beratungstermin bei einer Logopädin.

Der Atemweg: Mundatmung oder Nasenatmung?


Oft berichten Patienten, man habe Ihnen gesagt, sie würden falsch atmen und deshalb sollten sie doch mal zur Logopädin gehen. Ich sage dann immer nur: so falsch kann es nicht sein, denn sie atmen ein und atmen aus, oder? Atmen ist ein unwillkürlicher Vorgang und das unwillkürliche Nervensystem führt den Vorgang am besten aus! Willkürlich können wir das System unterstützen, indem wir Spannungen lösen und „den Weg“ freimachen.

Beginnen wir mit dem Ein- und Ausgang der Luft: Mund oder Nase - das ist hier die Frage!

 „Natürlich durch die Nase“ sagen viele. Warum?

Die durch die Nase einströmende Luft wird in 3 Nasengängen von Staub befreit und erwärmt. Das ist ein enger und schwieriger Weg, doch der lohnt sich. Die Nasenatmung geht bis tief in die Lungenspitzen und führt zu einer höheren Sauerstoffsättigung im Blut (15% mehr!). Zwischen Nasenatmung und Zwerchfellaktivität besteht ein unmittelbarer Zusammenhang. Durch eine bestmögliche Zwerchfellbewegung werden die Organe im Bauchraum bewegt und massiert und damit besser durchblutet. Das parasympathische Nervensystem wird angeregt.

Allerdings ist in vielen Fällen die große Atemkraft, die die Nase bietet, nahezu unbeschäftigt. Verengte Nasenräume, Polypen, Enge im Rachenraum führen dazu, daß die Nasenatmung vernachlässigt wird und es zu einer Stress-Mundatmung kommt.

Die Nasenatmung wieder zu aktivieren, auch bei sportlichen Aktivitäten können wir unterstützen. Dazu gehört eine physiologische Zungenruhelage, Stärkung der Lippenmuskulatur für den Mundschluss, Pflege der Nase durch Nasendusche und sodann gezielte Übungen zur Nasenatmung. Wie gesagt: der Weg lohnt sich!

Beim Sprechen ist das etwas anders. Wir atmen durch den Mund! Keine Zeit für lange Wege, schnelles Reagieren auf Impulse ist erforderlich. Dies macht den direkten und weiten Eingang der Luft durch den Mund erforderlich. Am Ende einer Sprechphase wird die Artikulationsspannung komplett und schnell gelöst und durch den geöffneten Mund ergänzen wir die entwichene Luft. Das aktive Ziehen von Luft oder gar Schnappen nach Luft, um schnell weitersprechen zu können ist hierbei nicht gemeint, denn so bauen wir Druck im Kehlkopf auf und das Sprechen wird schnell anstrengend.

Der Moment der Einatmung ist eine Minipause, denn das Einströmen der Luft ist geräuschlos und passiv. Es geschieht unwillkürlich. Reflexartig erfolgt das Lösen der Atemräume und die Luft, die wir zum Sprechen benötigen, wird ergänzt. Wir soll das gehen? Wir begleiten Sie bei dieser Reise zu sich selbst, beim Erforschen von Klang- und Atemräumen, beim Wahrnehmen von Loslassen. Kurz: wir machen den Weg frei …

Über das Gähnen


Einmal haben wir in einem Workshop für Stimm- und Theaterarbeit als Warm Up 45 min damit verbracht, uns zu räkeln und zu strecken und laut zu gähnen bis uns die Tränen kamen. Ich war verblüfft, über den satten, warmen und vollen Klang meiner Stimme im Anschluß an die Übung. Ich konnte Vibration und Resonanz im ganzen Körper wahrnehmen. Spätestens seitdem kann ich jederzeit und immer wieder herzhaft gähnen und vergesse dann sogar, daß man das ja nicht tut, den Mund soweit aufreißen. So passiert es manchmal, daß ich zu Beginn einer Yogastunde eine halbe Stunde immer wieder gähnen muß. Auch wenn ich in den Stimmtherapien Übungen anleite, wird der Gähnreflex bei mir sehr schnell ausgelöst. Das Gähnen hat dann nicht unbedingt mit Müdigkeit zu tun, sondern dient dem Körper dazu, sich zu regulieren. Das Gähnen macht mich munterer und klarer.

Es wird in der Literatur auch das Stressgähnen beschrieben. Das typische Extrembeispiel hierfür ist der Fallschirmspringer, der vor dem Absprung  im Moment der größten Anspannung gähnt.

Insgesamt gibt es wenig Forschung über das Phänomen des Gähnens, dabei tun wir es sogar schon als Embryo im Mutterleib und alle Wirbeltiere tun es!

Was passiert eigentlich beim Gähnen?

Wenn wir gähnen, schlägt unser Herz schneller und pumpt mehr Blut ins Gehirn. Zugleich wird das Gehirn gekühlt. Die frische Luft, die wir tief einsaugen beim Gähnen, kühlt das Blut auf seinem Weg ins Gehirn durch viele kleine Adern in Rachen und Nase ab. Gähnen ist unsere biologische Klimaanlage, es macht munter.

Gähnen hilft dem Magen

Gähnen lässt den Speichel fließen, denn es drückt kräftig auf die Speicheldrüsen. Speichel dient der Vorverdauung und hilft dadurch dem Magen. Der Speichel  legt sich auch schützend über die Schleimhäute in Mund und Rachen. Das schützt auch vor Erkältungen, denn Erkältungserreger lieben trockene Schleimhäute und öffnen damit Tür und Tor für Viren und Bakterien

Gähnen schützt die Augen

Der Muskeldruck regt die Tränendrüsen an. Dadurch werden die Augen befeuchtet. Das schützt die Augen vor Austrocknung, vor Entzündungen, Reibeschmerzen, Fremdkörpern.

Gähnen als Warm Up für die Stimme

Auf muskulärer Ebene werden durch das Gähnen Muskeln gedehnt im Hals, in der Zunge, im Nacken, im Kiefer. Der Kehlkopf weitet sich, das Gaumensegel hebt sich. Eine dreidimensionale Ausdehnung der gesamten Muskulatur, die wir beim Sprechen und Singen benötigen.

Es entsteht also Raum und Weite und Befeuchtung und wir schaffen ideale Voraussetzungen fürs Tönen und Singen. Wo Raum ist, ist Resonanz möglich. Wo Muskeln und Gewebe entspannt sind, können sie schwingen und vibrieren.

So hoffe ich, daß schon das Lesen über das Gähnen Sie angeregt hat herzhaft und laut zu gähnen mit einer horizontalen größtmöglichen Kieferweite – man kann ja die Hand vor den Mund halten.

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Logopädie Blog

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    "Hebt man den Blick, so sieht man keine Grenzen." jap. Sprichwort

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Referenzen

  • „Am Anfang meiner Transition war mir sofort klar, dass ich an meiner Stimme arbeiten will, da ich mich mit dieser seit dem ungewollten Stimmbruch nicht mehr anfreunden konnte und sie nicht zu meiner Vorstellung von meinem weiblichen Körper passte. Ich wusste zunächst nicht, inwiefern es möglich sein würde, den Stimmbruch durch Training „wiedergutzumachen“, doch die Arbeit mit Frau Rohlfs

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